Noch ein Zug über die Dachkante und Paul ist neben seiner besten Freundin Stevie. Über ihnen zum Greifen nah die Sterne, unter ihnen das Lichtermeer der Stadt. Die beiden verbindet seit kurzem ein gewagtes Hobby: Nachts klettern sie im Schutz der Dunkelheit ungesichert auf die höchsten zentralen Gebäude und hinterlassen weithin sichtbar ihre Tags, bevor sie ungesehen einen Weg nach unten finden müssen. Aber Stevie und Paul sind schon seit Kindertagen ein eingespieltes Team und vertrauen einander blind. Bis Martin neu in ihre Klasse kommt und sie bewundernd auf ihre geheimen nächtlichen Aktionen anspricht, die er durch sein Fernrohr verfolgt. Während Paul und Martin sich offen über den schmerzlichen Verlust der Väter austauschen, bleibt Stevie reserviert. Paul hofft, dass bei einem Ausflug zu dritt in die Berge ein langersehnter Traum in Erfüllung geht und er der Wahrheit über seinen Vater ein Stück näherkommt.
Nick Woods Theaterstück beschäftigt sich mit der Sucht nach dem Erleben von Extremsituationen. Geht es zunächst um Nervenkitzel, Freiheitsgefühl und darum, sich selbst zu spüren, entsteht beim gemeinsamen Klettern in den Bergen plötzlich eine neue existenzielle Dringlichkeit. Mit der Erfahrung, wie wichtig Zuverlässigkeit, Verantwortungsgefühl füreinander und gegenseitiges Zutrauen sind, ändert sich auch die Beziehung der Jugendlichen untereinander.