“Sei gut zu Deinen Mitmenschen und positioniere Dich in dieser schönen, grausamen Welt – Wachse, werde erwachsen – das ist der Auftrag, einen anderen gibt es nicht.”
Es ist ein Dilemma, diese ewige Suche nach Identität. Ich ist nach wie vor nur ein Hauch in der Zeit und nie fix und fertig. In unserer Zeit, die geprägt ist von Freiheit und Pluralität, ist es schwer das urechte eigene Gegenüber im Spiegel zu erkennen. Auch wenn der Zeitgeist 152 Jahre früher ein anderer war als heute; im Kern der Thematik hat sich nichts verändert. Ich bin Alice. Ich suche. Und falle. Noch immer.
Also – wer ist Ich im Rausch unserer kleinen Zeitspanne?
Und wo kommt man an, wenn man heute einem weißen Kaninchen folgt?
Was versteckt sich wirklich hinter unseren Spiegeln?
Was treibt Lewis Carroll heute dazu, einen Roman über „Alice“ zu schreiben?
Dieses Stück – basierend in seinem Ursprung auf Carrolls „Alice im Wunderland“ – ist bunt und vielseitig wie das Leben selbst. Es ver- und entzerrt, erheitert und erschreckt, ist phantastisch und realistisch, kontrastreich und gegensätzlich. Alice ist nicht nur Carrolls Romanfigur, sondern auch ein 152 Jahre altes Gleichnis absoluter Auflösung. Beim Stück handelt es sich um eine zeitgenössische Theaterperformance, die vom Zustand ständigen Werdens und Zerfallens erzählt, von Wandel, der Suche nach Identität und Zugehörigkeit in seiner konzentriertesten Reinform.
Die junge TheatermacherIn Christine Winter zeigt erstmals in der ARGEkultur eine eigene Theaterarbeit. Bei der Umsetzung bedient sich die Regisseurin unterschiedlicher theatralischer Mittel: Das Ensemble besteht aus SchauspielerInnen, ArtistInnen, AkrobatInnen, TänzerInnen und einem Musiker.
Fotos: Nadine Schachinger / Herzflimmern